Theater von Anfang an

In den 80er Jahren bildeten neben der Bearbeitung biblischer Texte die Entwicklungspolitik, Apartheid und der interkulturelle Dialog thematische Schwerpunkte. Zahlreiche Masken- und Straßentheaterstücke, Singspiele und Mitspieltheater mit bis zu 100 Beteiligten entstanden. Über Bethel hinaus wurde die Theaterwerkstatt erstmals 1984 mit dem mythischen Maskenspiel „Dürre“ bekannt.

Der interdisziplinäre Austausch spielte schon immer eine wichtige Rolle, wie z.B. in der Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Kulturen.

 

Zu Beginn der 90er Jahre veränderte sich der Blickwinkel auf die eigene Theaterarbeit. Politische, theologische oder literarische Inhalte wurden nun bewusster im Verhältnis zu ästhetischen und soziokulturellen Fragen gesehen. Mit einer experimentellen Theaterproduktion über 4. Mose 11 zum Evangelischen Kirchentag im Ruhrgebiet setzten 1991 Else Natalie Warns und Matthias Gräßlin gemeinsam neue Akzente. Bei dem Stück „paraktion 75 3/B im ohr“ waren alle Mitwirkenden zugleich Regisseur und Akteur. Form, Inhalt und Gruppe standen in einem dynamischen Spannungsverhältnis, aus dem heraus sich offensives und eigenes Theater entwickeln konnte, das seinerseits wichtige Impulse für die damaligen Debatten lieferte.Theater entsteht seither aus dem, was im Zusammenspiel zu Tage gefördert und für die Akteure für wichtig befunden wird.


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